Sigrid Sassen

Rheuma – Formen, Therapie und Heilaussichten

Rheuma ist eine systemische Erkrankung mit einem autoimmunen Hintergrund. Wie bei jeder chronischen Krankheit können durch das homöopathische Konstitutionsmittel die Selbstheilungskräfte in Gang gesetzt werden.

Unter dem Oberbegriff Rheuma oder rheumatische Erkrankungen werden alle Erkrankungen des Bewegungsapparates zusammengefasst. Betroffen sein können Erkrankungen des Bindegewebes, der Bänder, Sehnen, Muskeln, Knochen, Gelenke und der Wirbelsäule.

Typische Erkrankungen sind z.B. Arthrosen, Arthritiden, Bandscheibenschäden, Spondylosen, Osteochondrosen, Mb. Scheuermann, Mb. Bechterew, auch Ischiasbeschwerden und Lumbago (Hexenschuss) je nach Ursache, Osteoporose und Parodontose, letztere ist oft ein Früherkennungsmerkmal eines beginnenden Rheumas.

Allerdings gehen die Meinungen auch etwas auseinander, was zu Rheuma gehört oder nicht.

In schweren Fällen können auch Organe betroffen sein, z.B. Augen, Lunge, Herz  und die Haut,  z.B. bei der psoriatischen Arthritis.

Die typischsten Symptome sind Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Charakteristisch sind außerdem wechselnde Beschwerden. So können der Ort bzw. die betroffenen Körperteile, die Schmerz-Zeiten und die Art der Beschwerden wechseln.

Jedes Alter kann betroffen sein, Frauen erkranken häufiger als Männer.

Ursachen

Es werden vielfältige Ursachen diskutiert. Aber rheumatische Erkrankungen kann man nicht isoliert vom restlichen Körper betrachten. D.h. neben einer genetisch-konstitutionellen Prädisposition liegt i.d.R. eine Immunschwäche vor, die den ganzen Körper betrifft. Das Rheuma ist meist eine Folgeerkrankung, welche in Wechselwirkung mit anderen Erkrankungen steht, z.B. chron. Darmerkrankungen oder Zahnherden, die den gesamten Organismus schwächen können.

Bei den akuten Formen können Überanstrengung, Durchnässung und Kälteeinwirkung auslösend sein.

Bei der degenerativen Form spielt eine vitalstoffarme Ernährung eine große Rolle. Hierbei zu klären ist, ob das an einer mangelhaften Zuführung an Vitalstoffen liegt oder an einer Verwertungsstörung im Darm. Dadurch entstehen Stoffwechselstörungen, wobei die Vitalstoffe bevorzugt den Bewegungsorganen entzogen werden, vor allem Zähnen und Skelett, um die lebenswichtigen Organe zu versorgen. Eine entsprechende Ernährungsumstellung ist daher eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung.

Aber auch  Abnutzung und Verschleiß werden diskutiert, z.B. durch langandauernde, evtl. einseitige körperliche Belastungen, bei Übergewicht oder im Alter.

Zusätzlich schädlich wirkt sich eine hohe Schadstoffbelastung aus wie Insektizide, Pestizide, Düngemittel, Abgase etc. Diese Faktoren schwächen ebenfalls das Immunsystem.

Es gibt verschiedene Arten des Rheuma
Die drei Hauptgruppen sind:

  • Die entzündlich rheumatischen Erkrankungen..
  • Die degenerativ rheumatischen Erkrankungen
  • Der Weichteilrheumatismus

Die entzündliche Form geht einher mit starken Schmerzen, Schwellung, Rötung, Hitze, evtl. sogar Fieber. Sie verläuft schleichend, auch schubförmig und chronifiziert.

Bei der degenerativen Form überwiegen die Arthrosen, welche die häufigste Form der rheumatischen Erkrankungen darstellen. Betroffen sind vor allem die Extremitätengelenke (Knie, Hüfte) und die Wirbelsäule. Neben Schmerzen überwiegen hier Steifigkeit und Bewegungseinschränkung.

Der Weichteilrheumatismus verursacht starke Schmerzen im Gewebe, eine häufige Form ist z.B. die Fibromyalgie, aber auch chronische Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündungen usw. gehören hierzu.

Andere Formen der Gelenkentzündung sind z.B. die Periarthritis, Fibrositis oder Fibromyopathie. Hierbei ist eher das umgebende Gewebe betroffen, weniger oder gar nicht das Gelenk an sich. Der Beginn ist hier akuter und die Schmerzen und Beschwerden setzen plötzlich ein.

Wichtig zu wissen ist, dass Rheumafaktoren im Blut keine eindeutige Aussage zulassen, ob eine rheumatische Erkrankung vorliegt, bzw. bei fehlenden Faktoren kann trotzdem eine rheumat. Erkrankung vorliegen. Die Rheumafaktoren können zudem auch bei anderen, bakteriellen oder viralen, Erkrankungen erhöht sein.

Therapie

Rheumatische Erkrankungen sind, wie alle chronischen und autoimmunen Erkrankungen, normalerweise nicht heilbar, sie können nur gelindert und in Schach gehalten werden. Aber auch bei schweren Formen und bleibenden Formveränderungen sind Besserungen möglich und eine Behandlung ist immer sinnvoll und ratsam.

Eine Kombination zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde ist sinnvoll. Da die Schulmedizin oft  Medikamente einsetzt, welche starke Nebenwirkungen haben, wobei sich insbesondere Immunsuppressiva (Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken) fatal auswirken und bis zum Tod führen können (!), ist eines der Ziele der Naturheilverfahren, eine Reduktion dieser Medikamente zu erreichen sowie die Selbstheilungskräfte anzuregen. Sie berücksichtigt außerdem immer den Menschen als Ganzes. Der Patient ist verstärkt aufgefordert, seine Therapie aktiv mitzugestalten.

Ein besonderes Heilverfahren in der Naturheilkunde stellt die klassische Homöopathie dar:
Die klassische Homöopathie ist das einzige Therapieverfahren, das in der Lage ist, so tief in die individuelle Konstitution eines Lebewesens einzugreifen und diese umzustimmen, dass normalerweise als unheilbar geltende Krankheiten wie chronische oder autoimmune Prozesse nicht nur palliativ, also lindernd, beeinflusst werden können, sondern Heilungsprozesse in Gang gesetzt werden können.

Voraussetzung hierfür ist das Auffinden des individuell passenden Similimums. Deshalb kann es in der klassischen Homöopathie keine rein symptomatische Behandlung geben und dementsprechend gibt es auch keine spezifischen Rheuma-Mittel, die man kochrezeptmäßig einsetzen kann.
Von daher ist der Laie auch nicht in der Lage, sich oder andere homöopathisch zu behandeln bei chronischen Krankheiten. Davon wird im Gegenteil dringend abgeraten, da es hierbei zu Unterdrückungen der Symptome kommen kann, was wichtige Symptome verschleiert und die Krankheit langfristig verschlimmert.

Das richtige Mittel dagegen wirkt sich immer auch auf den ganzen Menschen aus, d.h. es werden nicht nur einzelne Symptome besser, sondern der gesamte Organismus wird gesünder und widerstandsfähiger.

Die klass. Homöopathie ist daher eine sehr sinnvolle Möglichkeit, chronische und autoimmune Erkrankungen tiefgreifend zu behandeln, auch in Ergänzung zu den herkömmlichen Verfahren.

Nähere Informationen zur Homöopathie siehe:  Mehr Information zur Homöopathie

Ernährung ist eine wichtige Basistherapie

Sie beeinflusst die Entzündungsaktivität im Körper, bewirkt Entsäuerung, Entgiftung, Elimination freier Radikale und Stärkung des Immunsystems

Täglich sollte verzehrt werden

  • Obst und Gemüse 5 Portionen täglich, schonend verarbeitet oder in roher Form, um den Körper ausreichend mit Vitalstoffen (= Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Antioxidanzien etc.) zu versorgen
  • Omega-3-reiche Fette täglich verzehren, z.B. Leinöl, Rapsöl, auch Fisch, sie wirken entzündungshemmend
  • Vollkornprodukte, auch Frischkorngerichte
  • auch Heilfasten oder basisches Fasten kann sich sehr positiv auswirken
  • Nahrungsergänzungsmittel es kann sinnvoll sein, einmal kurmäßig gezielt die Vitalstoffspeicher aufzufüllen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Antioxidanzien etc.) um, z.B. durch das hochwertige, flüssige Vitalstoffkonzentrat LaVita (lavita.de)

Vermeidung von Übersäuerung und Entzündung durch

  • Reduktion von tierischen Produkten, bes. Fleisch und Wurst, Milchprodukte, Eier (Sahne und Butter sind erlaubt, da sie kaum bis kein Eiweiß enthalten)
  • Vermeidung von industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln
  • Vermeidung von Auszugsmehlprodukten und fabrikatorisch hergestellten Zuckerarten
  • Vermeidung von Fabrikfetten
  • Reduktion von Kochsalz bei geschwollenen Gelenken, stattdessen Kräuter und Gewürze
  • Vermeidung von Tabak, Alkohol

Neben der medikamentösen Therapie sind weitere anerkannte therapeutische Verfahren:

  • Krankengymnastik, physiotherapeutische und physikalische Therapien (Kneipp, Bäder etc.)
  • Massage, Bindegewebsmassage, Lymphdrainage
  • feucht-heiße Packungen (bes. Heublumensack), Wickel, Einreibungen etc.
  • Osteopathie, Chiropraktik
  • Segmenttherapie, Neuraltherapie
  • Akupunktur
  • Blutegel
  • Homöopathie
  • Ernährung
  • Entspannungsverfahren, Yoga, Qigong, Meditation, Stressabbau
  • Operation, Endoprothese