Sigrid Sassen

Grippe und Erkältung – wie am besten damit umgehen

Gripppe und Erkältung gehören zu den akuten Krankheiten. Sie können sehr unangenehm sein, verlaufen normalerweise aber nicht lebensbedrohlich und heilen von alleine. Sie sind im Gegenteil ein guter Hausputz für den Körper und stimulieren die Immunabwehr.

Daher heißen Sie Ihre Grippe willkommen und unterdrücken Sie sie nicht mit Antibiotika, Impfungen oder anderem, denn das ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen! Vielleicht wussten Sie das noch nicht, aber selbst heftige Grippesymptome sind eigentlich ein Zeichen einer guten zugrundeliegenden Gesundheit! Denn nur ein starker Organismus kann heftige akute Symptome hervorbringen. Deshalb können z.B. schwerkranke Menschen meistens keine Erkältung oder Grippe mehr bekommen – und es ist ein Zeichen von Genesung bei schweren Krankheiten, wenn im Heilungsverlauf eine Erkältung oder Fieber auftritt.

Das Beste was Sie bei Grippe und Erkältung machen können, ist ruhen! Bleiben Sie zuhause auf dem Sofa oder im Bett und vermeiden Sie Anstrengungen jeglicher Art. Wenn das Gröbste überstanden ist, sind kleine Spaziergänge an frischer Luft gerne erlaubt und fördern den Heilungsprozess, aber Zugluft bitte meiden.

Das zweite Gebot ist viel Flüssigkeit! Trinken Sie stilles Wasser, Vit-C-haltige Säfte, Tees so viel wie geht, heiß oder kalt, essen Sie nach Bedarf, aber nicht zu schwer, z.B. Suppen.

Schwitzen Sie ordentlich, das heizt das Immunsystem an, genauso wie Fieber. Da wir schon beim Fieber sind – eine äußerst effektive Abwehrreaktion des Körpers, die Sie auf keinen Fall unterdrücken sollten! Bis 40°C kann der Körper schon verkraften. Es gibt regelrechte Fieber-Therapien, z.B. in der Krebsbehandlung, bei welcher im Körper künstlich Fieber erzeugt wird, um die Immunabwehr zu aktivieren. Wenn Sie gut fiebern können, sind Sie gesundheitlich im Vorteil gegenüber jenen, die das nicht können.

Was Sie außerdem brauchen ist Geduld! Die Erkältung/Grippe braucht ihre Zeit – nehmen Sie sich diese Zeit und betrachten Sie es als eine Auszeit. Wichtig ist, die Erkrankung möglichst völlig auszukurieren um zu vermeiden, dass sich die Erreger an anderen Organen festsetzen, wie z.B. das Herz, die Lunge oder der Bewegungsapparat. Irreversible Herzerkrankungen, Lungenentzündung oder Rheuma könnten die Folge sein.

Ähnliches gilt übrigens auch, wenn Sie die Erkrankung unterdrücken! Das kann Sie auf Dauer kränker machen, d.h. ein Schnupfen kann zur Bronchitits werden, diese chronifiziert und schlägt sich evtl. auf die Lunge, usw. Unterdrücken können Sie nicht nur mit allopathischen Medikamenten wie Antibiotika, sondern auch mit pflanzlichen und homöopathischen Mitteln und Schüssler-Salzen!

Deshalb ist es zunächst einmal am besten, eine Grippe neben den o.g. Maßnahmen (Ruhe, viel Flüssigkeit, Schwitzen) mit einfachen Hausmitteln zu begleiten, wie Salz-Nasenspülungen, Salz-Gurgeln, Salz-Kräuter-Dampfbäder (z.B. Salbei, Thymian), immunstimulierende Maßnahmen wie Echinacin (Urtinktur, z.B. von Fa. Madaus oder Stada, oder Saft, kann die ersten Tage hochdosiert eingenommen werden, aber nicht länger wie eine Woche), Vitamin C, Zink, Selen, heiße Fußbäder, evtl. Kartoffel- oder Quarkwickel, etc.

Wenn die Grippe spezifischere Symptome zeigt wie z.B. extreme Erschöpfung, Schläfrigkeit oder starke Ruhelosigkeit und Ängste oder Delirien, auffallende Hustensymptome, große Luftnot oder andere auffallende Merkmale, dann kann mit einem gezielten homöopathischen Mittel u.U. sehr gut begleitet werden. Klassische Homöopathie bedeutet, es wird ein spezifisches Einzelmittel gegeben, das mit den speziellen Symptomen übereinstimmt. Das ist nicht zu vergleichen mit homöopathischen Komplex-Mitteln, die unspezifisch wirken mit der Gefahr der Unterdrückung.

Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, können Sie sich gerne an mich wenden.


Kleine Hausapotheke der wichtigsten Grippe/Erkältungs-Mittel:

Aconit Ursache oft starker kalter Wind/Zugluft, auch Schreck/Schock,
Beginn meist abends od. nachts, plötzlich hohes Fieber, große Ruhelosigkeit und Ängste, großer Durst auf kaltes Wasser, kein Schweiß, eine Wange kann rot sein, die andere blass, der Patient ist grantig und unleidig. Aconit ist außerdem ein 1.-Hilfe-Mittel bei akutem Herzinfarkt wenn der Patient in einem Ruhezustand war
Belladonna Beginn eher nachmittags, plötzlich hohes Fieber,  leuchtend rote Wangen und große Pupillen, große Empfindlichkeit auf Sinneseindrücke wie Licht, Geräusche, Berührung, Erschütterung, Haare kämmen etc., evtl. Delirien, evtl. plötzliches, schwallartiges Nasenbluten, es kann ein Verl. nach Zitronen oder Limonade bestehen, der Patient hat eine sehr hohe Energie, z.B. in Form von heftigen Wutausbrüchen
Gelsemium Große Müdigkeit und Erschöpfung, Schläfrigkeit, die Augen können kaum offen gehalten werden, lähmungsartige Erscheinungen aus Energiemangel
Eupatorium sehr starke Knochenschmerzen, starkes Zerschlagenheitsgefühl im ganzen Körper
Nux vomica besonders bei sehr gestressten Menschen, die beruflich stark gefordert sind, große Empfindlichkeit auf Zugluft, große Reizbarkeit und Überempfindlichkeit, evtl. zusätzlich Verdauungssymptome wie Völlegefühl, Magenschmerzen, Bauchkoliken, Übelkeit. Auch ein 1. Hilfe-Mittel bei Vergiftungen mit Übelkeit/Erbrechen, besonders durch Alkohol/Kaffee/Nikotinabusus, Medikamente oder bei Narkoseunverträglichkeit
Rhus-tox Ursache oft nasskaltes Wetter oder wenn verschwitzt in die Kälte gegangen, Neigung zu herpetischen Hauterscheinungen, Drüsenschwellungen (Mumps), oft starkes Zerschlagenheitsgefühl, Knochen- und Gelenkschmerzen, Ruhelosigkeitauch, ein 1.Hilfe-Mittel bei akuten Kreuzbeschwerden (akuter Lumbago) durch Verheben oder Überanstrengung (z.B. nach Umzügen)
Antimonium tartaricum Große Erschöpfung, Schläfrigkeit, stark rasselnde Atmung, Schleim kann nicht abgehustet werden vor Erschöpfung, führt zu Atemnot, evtl. bläuliche Lippen, dicker weißer Zungenbelag, Reizbarkeit, Patient will seine Ruhe haben, es kann ein Verlangen nach frischer Luft und erfrischenden Speisen/Getränken bestehen (wirkt belebend), auch Verlangen sich aufzusetzen (erleichtert Atmung)

Es gibt noch jede Menge weiterer homöopathischer Mittel bei spezifischen Erkältungs- und Hustensymptomen, dies sind nur die allgemeinsten Mittel.

Die Mittel nimmt man am besten in der C30, 1x 3 Globuli trocken auf die Zunge, danach 3 Globuli in einer Tasse Wasser auflösen, ein paar Mal kräftig verkleppern, und nach Bedarf können im Lauf des Tages 1-2TL daraus genommen werden, wichtig: jedes Mal vorher kräftig verkleppern. Sobald Besserung eintritt, erstmal Einnahme-Stopp! Bei Verschlechterung kann wieder nachgeschoben werden. Die Mittel sollten nicht länger wie 2-3 Tage eingenommen werden.