Sigrid Sassen

Fasten – Wundermittel oder Quälerei?

Fasten Sie sich gesund, glücklich und frei! Beim Fasten geht es um viel mehr als nur um Gewichtsverlust! Fasten entgiftet, entschlackt und stärkt das Immunsystem. Darüber hinaus ist es die effektivste, gesündeste Methode, um Gewicht zu reduzieren.

Ich biete zwar selber keine Fastenbegleitung an, aber während meiner Ernährungsberater-Ausbildung hat mich dieses Thema am meisten fasziniert. Und es hat mit vielen meiner Vorurteilen aufgeräumt, wie z.B. Fasten macht schlapp, senkt den Stoffwechsel herab, fördert den JoJo-Effekt, baut Muskelmasse ab, ständiger Hunger usw..

Neben den allgemeinen Vorteilen des Fastens möchte ich insbesondere ein Plädoyer für das modifizierte Fasten nach Buchinger halten, das von meinem Lehrer, dem Heilpraktiker Wolfgang Haas, entwickelt wurde. Sein kleines, sehr informatives Büchlein zu diesem Thema mit konkreter Anleitung zur Durchführung können Sie direkt über seine Webseite erwerben http://praxis-wolfganghaas.de/.

Warum beim Fasten kein Hunger auftritt

Beim Fasten kommt es zu einer Umschaltung von äußerer zu innerer Ernährung, dem sog. Fastenstoffwechsel. Durch die Umstellung auf reine Flüssignahrung wird die Tätigkeit des Verdauungssystems eingestellt; die Verdauungssäfte bewirken den Hunger. Deshalb verschwindet beim Fasten nach 2-3 Tagen das Hungergefühl.

Warum Sie beim Fasten fit und leistungsfähig bleiben

Durch die Umstellung auf den Fastenstoffwechsel schaltet der Organismus nach 2-3 Tagen von der Kohlenhydratverbrennung um auf reine Fettverbrennung. D.h. es kommt zu einem verstärkten Fettabbau aus den Zellen, welches zur Energiegewinnung verwendet wird. Auch Gehirn und Nerven, die normalerweise völlig von Kohlenhydratenergie abhängen, stellen sich um. Zusätzlich werden die Fettsäuren in sog. Ketonkörper umgewandelt, die noch effektiver Energie bereitstellen. Es kommt also zu einer hohen Energieversorgung beim Fasten.

Warum beim Fasten das Körpereiweiss erhalten wird

Bei anderen Diäten, bei welchen feste Nahrungsmittel gegessen werden, erfolgt nicht die Umstellung auf den reinen Fettstoffwechsel. Deswegen wird bei Diäten verstärkt Körpereiweiß und damit Muskelmasse zur Energiegewinnung abgebaut, bevor es irgendwann auch mal an die Fettreserven geht (wenn gar nichts anderes mehr da ist). Beim Fasten wird das Körpereiweiß also geschont.

Die Besonderheiten des modifizierten Buchinger-Fastens

  • Am Starttag wird der Darm gründlich gereinigt und während dem Fasten auch jeden 2. Tag, bevorzugt mit dem X. Passagesalz (viel weniger aggressiv als Glaubersalz). Alternativ kann auch Mucovidol oder Sauerkrautsaft verwendet werden oder ein Einlauf (der erreicht aber nur den Enddarm, das Salz reinigt und entgiftet den gesamten Magen/Darmtrakt und ist daher wesentlich sinnvoller)
  • Täglich wird ein Säure-Basen-Pulver, z.B. Basica, eingenommen. Bei der Entgiftung kann eine hohe Säurebelastung anfallen, ein optimaler PH-Wert ist aber wichtig für eine gute Entgiftung und Stoffwechselleistung. Der PH-Wert wird täglich gemessen mit Urin-Messstäbchen, jedoch nicht morgens nach dem Aufstehen.
  • Täglich wird ein natürliches Vitalstoffkonzentrat in flüssiger Form eingenommen, z.B. LaVita oder Cellagon, damit es nicht zu Mangelerscheinungen wichtiger Vitalstoffe kommt, da diese ebenfalls wichtig sind für eine optimale Entgiftung und Stoffwechselleistung. Ein Vitalstoffmangel kann sich auch als Hungergefühl während dem Fasten zeigen.
  • Täglich wird eine geringe Menge Eiweiß in flüssiger Form zugeführt, z.B. Buttermilch, Kefir, Diät-Kurmolke, Sojamilch etc. Das schont das Körpereiweiß, verhindert dadurch auch, dass zu viel Harnsäure anfällt, verhindert, dass der Grundumsatz zu sehr absinkt und macht leistungsfähiger.

Vor dem Fasten ist ein Entlastungstag wichtig, bei dem nur leichte Sachen gegessen werden. Nach dem Fasten sind Aufbautage wichtig, die Anzahl dieser richtet sich nach der Fastendauer. Bei 10 Tagen Fasten etwa 3 Aufbautage.

Gesundheitliche Wirkungen

Das Fasten eignet sich optimal zur Gesundheitsvorsorge. Es stärkt das Immunsystem, bewirkt eine körperliche und seelische Reinigung, hat eine heilsame Wirkung auf Krankheiten und führt zu geistiger und körperlicher Klarheit und Vitalität. Die Wirkungen sind insbesondere:

  • Entwässerung, Entgiftung, Entlastung des Stoffwechsels
  • Entlastung des Herz-Kreislaufsystems führt zu einer freieren Atmung und erhöht die Sauerstoff-Aufnahme
  • Senkung der Blutfettwerte und des Cholesterinspiegels
  • Entsäuerung und Entgiftung des Bindegewebes
  • Entlastung der Bandscheiben und Gelenke
  • Entzündungshemmend
  • Behebung zahlreicher ernährungsbedingter Gesundheitsstörungen
  • Straffung von Haut und Geweben
  • Gewichtsreduktion bis zu 400g/Tag

Zudem fördert es Ihre seelische und spirituelle Entwicklung, wenn Sie eine Zeitlang freiwillig auf feste Nahrung und Genussmittel verzichten. Oft findet eine neue Ausrichtung im Leben statt. Damit geht einher, dass schlechte Gewohnheiten abgelegt werden, und es kann der Einstieg in eine gesündere Ernährung und eine bewusstere Lebenshaltung sein. Vielleicht möchten Sie in dieser Zeit auch mal auf den Fernseher verzichten und entdecken, was das Leben sonst noch so zu bieten hat.

Nehmen Sie sich daher Zeit für Rückzug und Entspannung, tun Sie sich Gutes, gönnen Sie sich mal eine Massage, optimal z.B. eine Honigmassage, die den Entgiftungsprozess unterstützt, Spaziergänge in der Natur, etc., um das Fasten zu einem bereichernden Erlebnis zu gestalten.

Natürlich gibt es auch Zustände, bei denen vom Fasten abzuraten ist. Wer nicht Fasten darf:

  • Schwangere, Stillende
  • Kinder und sehr alte Menschen
  • bei Tuberkulose
  • bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen
  • bei fortgeschrittenen Organerkrankungen
  • bei psychotischen Erkrankungen
  • bei Magersucht