Die Miasmen sind ein Spiegel des Immunsystems
Die Miasmen ermöglichen ein tieferes Verständnis von Krankheit und Gesundheit. Sie spiegeln das Immunsystem und strukturieren Therapie und korrekten Heilverlauf.
Die Miasmen sind ein komplexes und rege diskutiertes Thema in der Homöopathiewelt. Es herrscht keineswegs eine einheitliche Meinung darüber in den verschiedenen Homöopathie-Richtungen.
Krankheiten finden auf verschiedenen Ebenen statt. Die Empfänglichkeit für bestimmte Krankheiten hängt mit der Konstitution, dem genetischen Code einer Person zusammen, der auch unser Immunsystem prägt. Unser Immunsystem kann weiterhin durch äußere Einflüsse aber auch schon im Mutterleib, ja sogar durch die Krankheiten unserer Vorfahren beeinflusst bzw. geschwächt und miasmatisch geprägt werden. Insofern können Miasmen angeboren oder erworben werden.
Die Miasmen spiegeln den Grad der genetischen Immunschwäche. Sie erleichtern das Einordnen von Erkrankungen nach ihrem Schweregrad auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene. Damit stellen sie eine wichtige Orientierung für die homöopathische Therapie dar, da die Symptome einer klaren Hierarchie unterliegen und jedes Miasma eine andere Herangehensweise erfordert. Erst durch das richtige Verständnis des Miasmas ist es außerdem möglich, den korrekten Heilungsverlauf beurteilen zu können. Es gibt strenge Regeln, auf welche Weise Krankheiten heilen müssen. Die Miasmen stellen hierfür ein äußerst praktisches Werkzeug dar.
Die Predictive Homöopathie, eine indische Entwicklung nach dem Arzt Dr. Prafull Vijayakar, arbeitet mit 3 grundlegenden Miasmen, der Psora, Sykose und Syphilis. Schon Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, entdeckte diese drei Miasmen als seine Heilerfolge stagnierten. Er fand heraus, dass jede Krankheit einen anderen Ursprung hatte und gelangte damit zu einem tieferen Verständnis von Krankheit und Gesundheit. Das Verdienst von Dr. Vijayakar ist es, diese Miasmen weiter erforscht und praktisch aufbereitet zu haben, so dass ein wesentlich besseres miasmatisches Verständnis der Symptome möglich ist und dadurch eine effektivere Therapie.
Die PSORA ist das ungefährlichste Miasma. Sie zeigt sich auf körperlicher Ebene z.B. in Form von Hautausschlägen, akuten Erkrankungen, wie akute Entzündungen, Fieber, Erkältung, Durchfall, Schmerzen etc., auf seelischer Ebene in Form von Ängsten, Empfindlichkeiten, Hemmungen, Schüchternheit usw. Wir finden ein braves, angepasstes Verhalten, fleissig, ehrlich, gewissenhaft usw…
Die Krankheit findet an der Oberfläche statt und ist rein physiologisch, es gibt noch keine tieferen Schäden und Beeinträchtigungen. Psorische Erkrankungen können von alleine ausheilen.
Allerdings kann die Psora auch gefährlich werden, wenn akute Krankheiten so heftig und schnell verlaufen dass der Körper sie nicht mehr kontrollieren kann und es lebensgefährlich wird. Dann geht die Psora direkt in die Syphilis über.
Bei der SYKOSE sind wir im chron. Stadium von Krankheiten. In der Sykose wird eine Fassade errichtet, das wahre Selbst wird hinter einer Maske versteckt. Es gibt viel Heimlichkeit, Täuschung, Betrug…
Es kommt entweder zu einem Zuviel, zu einer Übertreibung, auf körperlicher Ebene in Form von Wachstum, wie z.B. Wucherungen, gutartige Tumore, Warzen, Verdickungen, Verhärtungen, Gewichtszunahme, Bluthochdruck, usw., auf seelischer Ebene zeigt sie sich z.B. durch Geschwätzigkeit, Habgier, übermäßiger Ehrgeiz, Angeberei, Eifersucht, Neid, Frühreife bei Kindern, etc…
Aber die Sykose macht das Leben auch bunt und lebendig. Positive sykotische Eigenschaften sind z.B. künstlerische Begabung, Kreativität, Ideenreichtum, großer Wissensdurst, guter Geschäftssinn, Sparsamkeit etc..
Die andere Variante in der Sykose ist das Zuwenig, Körpersubstanz wird abgebaut oder lockert sich, es kommt zu Mangelerscheinungen, Haarausfall, niedrigem Blutdruck, Varizen, Trägheit, alle möglichen Erschlaffungs- und Schwächezustände auf körperlicher und geistiger Ebene.
Es finden bereits tiefere Schädigungen statt, es wird jedoch noch nicht lebensgefährlich und sie kann über einen sehr langen Zeitraum bestehen. Aber der Weg in das nächste Miasma, die Syphilis, ist schon kürzer. Daher ist die Sykose gefährlicher als die Psora. Der Körper kann sich nicht mehr von alleine heilen.
Die SYPHILIS ist das gefährlichste Miasma. Hier geht es um zerstörerische, lebensbedrohliche, qualvolle Krankheitszustände auf allen Ebenen, bösartige Tumore, Missbildungen, Anomalitäten, Autoimmunerkrankungen, Geisteskrankheiten, Suizidneigung, Hysterie, Panikzustände usw., alles was das Leben entstellt, bedroht und zerstört ist syphilitisch.
Dennoch gibt es auch in der Syphilis konstruktive Zustände. So gehören z.B. Hellsichtigkeit, prophetische Träume, außergewöhnliche Fähigkeiten, Genies und Rebellen, die die Welt zum Positiven verändern, usw. in den Bereich der Syphilis und zeigen die konstitutionelle Veranlagung dieser Menschen. Ohne Syphilinie wären keine weltverändernden Ereignisse und Entwicklungen möglich.
Genie und Wahnsinn sind die 2 Seiten der syphilitischen Medaille. Ein typisches Beispiel war meiner Meinung nach Dr. Ryke Geerd Hamer, der die 5 biologischen Naturgesetze begründet hat. Er war zeitlebens eine äußerst umstrittene, stark polarisierende, extreme Persönlichkeit, was wohl auch ein Grund war, dass ihm die gesellschaftliche Anerkennung für sein Werk verwehrt blieb. Je älter er wurde desto mehr ist er in den Wahnsinn, in die Paranoia abgedriftet. Seine Erkenntnisse, die er z.T. durch prophetische Träume erhielt, stellen jedoch eine geniale Bereicherung für das Verständnis von Krankheit und Gesundheit dar!
Die Miasmen sind ein natürlicher Ausdruck des Lebens und nicht per se krankhaft. Im Gegenteil, die verschiedenen miasmatischen Zustände haben einen wichtigen Sinn im Leben und tragen zur Entwicklung und Bereicherung bei! Sie hängen auch mit den natürlichen Lebenszyklen zusammen. So herrscht in der Kindheit eher die Psora vor. Mit Eintritt in die Geschlechtsreife und in den mittleren Jahren befinden wir uns eher in der Sykose. Die Menses bei Frauen, Schwangerschaft, beruflicher Ehrgeiz und Erfolg, die Ansammlung von materiellen Werten usw. sind z.B. alles sykotische Erscheinungen. In älteren Jahren, je mehr das Leben sich dem Ende neigt, gehen wir dann immer mehr in die Syphilis über.
Bei Krankheiten muss der korrekte Heilungsverlauf, vereinfacht gesagt, aus miasmatischer Sicht immer von syphilitischen über sykotische in psorische Zustände übergehen.
Wenn z.B. jemand unter Asthma mit Atemnot leidet, muss als erstes die Atemnot besser werden, da dies lebensbedrohlich ist. Wenn er im Heilungsverlauf vielleicht eine Bronchitis entwickelt mit viel Schleim und ein Bedürfnis hat, viel zu schlafen, glz. aber die Atemnot besser wird, ist das eine gute Entwicklung in die Sykose! Die Bronchitis darf in diesem Fall nicht behandelt werden (höchstens mit Hausmitteln), da dies einer Unterdrückung gleichkäme, was umgehend wieder Asthma und Atemnot verschlimmern würde. Die Bronchitis wird sich im weiteren Heilungsverlauf von alleine bessern und auch die Energie wird besser werden. Wenn die Bronchitis abgeheilt ist, kann zum Schluss z.B. ein Hautausschlag erscheinen. Das ist ein Hinweis, dass die Krankheit nun im psorischen Stadium angekommen ist. Auch dieser darf nicht behandelt werden und wird im Lauf der Zeit von alleine abheilen..