Die 9 Zentren
Die 9 Zentren im Human Design System bilden das Grundgerüst der Körpergrafik. Ihre Definition oder Offenheit entscheidet über Typ, Strategie und Autorität und bildet die Grundlage für korrekte Entscheidungen im Leben.
Sie sind unsere energetischen Grundbausteine, entsprechend der indischen Chakrenlehre, stellen aber auch unsere Bewusstseinspotentiale dar und haben einen Bezug zu Organ- und Drüsenfunktionen
3 Bewusstseinszentren:
Milzzentrum, Emotional- oder Solarplexuszentrum, Ajnazentrum
4 Motorzentren:
Wurzelzentrum, Sakralzentrum, Emotional- oder Solarplexuszentrum, Ego- oder Herzzentrum
1 Manifestationszentrum:
Kehlzentrum
2 Druckzentren:
Wurzelzentrum, Kopfzentrum
1 Identitätszentrum:
G- oder Selbstzentrum
Sakralzentrum
Das Sakralzentrum ist unser Haupt-Lebensmotor. Es ist ein Arbeits-, Fruchtbarkeits- und Sexualitätszentrum. Es stellt eine hohe schöpferische Energie, eine unermüdliche Schaffenskraft und Ausdauer bereit, die Leben generiert und unsere Welt, wie wir sie kennen, erbaut hat. Das Sakralzentrum ist auch die innere Autorität Die 5 inneren Autoritäten, wenn das Emotionalzentrum offen ist.
Jemand mit einem definierten Sakralzentrum ist immer ein Generator Die 4 Grundtypen vom Typ her und gehört damit ca. 70% der Weltbevölkerung an. In unserer Welt geht es also primär um Arbeiten und Fortpflanzung. Durch den Dauerbetriebsmodus kann der Generator permanent seine Energie ausagieren, ohne Schaden zu nehmen. Er sollte auch erst Schluss machen, wenn er wirklich total müde ist. Das Sakralzentrum ist dazu geschaffen, Freude an seinen Aktivitäten zu haben. Seine Erfüllung findet es darin, ganz aufzugehen in dem was es tut, wie z.B. ein Kind, das ganz versunken ist in sein Spiel. Es ist keine zweck- oder zielgerichtete Kraft.
Das Besondere an diesem enorm kraftvollen Motor ist jedoch, dass er nur für ganz bestimmte Dinge zu Verfügung steht. Das ist erst in der Reaktion auf einen Außenreiz erkennbar. Es ist also eine reagierende, keine initiierende Energie. Erst in der Reaktion auf eine Frage oder ein Angebot, das das Leben heranbringt, zeigt sich, wofür die individuelle Lebenskraft taugt. Investiert der Generator seine Energie in die falschen Projekte, erlebt er Frustration, Unzufriedenheit, Ausgebranntheit, tritt auf der Stelle und schmeisst das Ganze irgendwann hin.
Worauf diese Lebenskraft anspringt, hängt insbesondere von der Kanalqualität ab. Der/die Kanäle, die das Sakralzentrum aktivieren, stellen das ganz spezifische Potential oder Thema dieser Lebenskraft dar.
Wenn das Zentrum offen ist, wie bei allen anderen Typen, geht es für diese Menschen nicht darum, dauerhaft zu arbeiten. Oft verhalten Sie sich aber entgegengesetzt, weil sie diese Energie, von der sie fast permanent umgeben sind, in sich aufnehmen und verstärken und dadurch ein Gefühl scheinbarer Lebenskraft erleben. In den offenen Zentren meinen wir ja außerdem, etwas beweisen zu müssen. Darum finden wir hier oft die Workaholics, Powermenschen, Leistungssportler oder auch unsere Sexidole, z.B. in der Filmindustrie, haben fast alle ein offenes Sakralzentrum. Diese Menschen können ihre Grenzen nicht erkennen und neigen zu Maßlosigkeit, egal worum es geht. Das Ergebnis sind Erschöpfung und Zusammenbrüche. Lernthema ist hier, zu erkennen, wann etwas genug ist und rechtzeitig Schluss zu machen.
Emotionalzentrum
Das Emotionalzentrum kann bei allen Typen Die 4 Grundtypen außer dem Reflektor definiert sein. Wenn es definiert ist, ist es immer die innere Autorität Die 5 inneren Autoritäten, egal was sonst noch aktiviert ist. Es ist ein Motorzentrum mit einem Bewusstseinspotential. Wir erleben es hauptsächlich als emotionalen Wellenmotor. Es produziert permanent heftige Gefühle, die zwischen Hochs und Tiefs, zwischen Begeisterung/Euphorie und totaler Negativität und Traurigkeit hin und her pendeln.
Der Definierte konditioniert mit seinen Emotionen stark seine Umgebung, er ist sozusagen der Stimmungsmacher. Wenn er gut drauf ist, kann er andere Menschen mitreissen und begeistern, das Zentrum wirkt auch sehr anziehend und sexy. Wenn er schlecht drauf ist, kann er auch eine unglaublich negative Stimmung verbreiten.
Emotionen sind ein tiefer, chemischer Körperprozess, der nie gestoppt werden kann, wofür es auch keine äußeren Gründe gibt und niemand ist schuld daran. Emotionale Menschen habe das Recht, ihre Emotionen zu fühlen und auszuleben und müssen sich nicht dafür entschuldigen, wenn sie schlecht drauf sind. Um andere aber nicht unnötig zu belasten, ist es sinnvoll einfach eine Ankündigung zu machen, dass heute nicht ihr Tag ist, sich zurückzuziehen und sich etwas Gutes zu tun bis das Tief überstanden ist.
Diese Emotionen verstellen den klaren Blick auf eine Sache im Augenblick, daher gibt es keine Wahrheit im Jetzt. Wenn daher jemand aus einem emotionalen Druck heraus agiert oder eine Entscheidung trifft, kann das ziemlich unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere bei wichtigen Angelegenheiten, aus denen man u.U. nicht so einfach wieder rauskommt. Darum sollten Entscheidungen immer erst mal verschoben werden, bis sich mit der Zeit ein annäherndes Gefühl von Klarheit und Gelassenheit eingestellt hat. Das erfordert Geduld, spontane Entscheidungen sind tabu.
Die spezifische Beschaffenheit der emotionalen Welle hängt wieder vom Kanal ab, der das Zentrum aktiviert.
Wenn das Zentrum offen ist, werden wir stark beeinflusst durch die Emotionen unserer Umgebung. Hier haben wir ein hohes, sehr attraktives Erlebnispotential, wenn der Definierte gut drauf ist. Aber es kann sehr unangenehm, wenn gar bedrohlich oder traumatisierend werden, wenn er schlecht drauf ist. Das will der Offene möglichst vermeiden, weshalb er Konflikten und Konfrontationen gerne ausweicht. Darum führt er nach Außen hin oft ein Maskendasein und versteckt seine eigentlichen Bedürfnisse, sein wahres Wesen hinter einer freundlichen Fassade, um nur keine negativen Emotionen beim anderen auszulösen. Lernthema für den Offenen ist, sich den wichtigen Konflikten zu stellen und authentisch sein eigenes Leben zu leben, auch wenn er es dann nicht mehr allen Recht machen kann oder von allen gemocht wird.
siehe auch Das Human Design System und seine Zentren – das Emotionalzentrum
Ego- oder Herzzentrum
Ist ebenfalls ein Motorzentrum. Hier ist u.a. unsere Willenskraft angesiedelt. Diese befähigt den Definierten, konsequent seine Ziele zu verfolgen und Versprechungen zu halten. Es geht auch um die Willenskraft, sich auf der materiellen Ebene durchzusetzen und Geschäfte zum eigenen Vorteil auszuhandeln. Hier finden wir neben einem ausgeprägten Geschäftssinn einen natürlichen Egoismus und ein verlässliches Gefühl für den eigenen Wert. Diese Menschen gehen aufrecht und selbstbewusst durchs Leben mit der Fähigkeit, sich etwas vom Leben zu holen, was sie wirklich wollen. Kritisch wird es, wenn sie versuchen, anderen ihren Willen aufzuzwingen.
Ein Ego-definierter Mensch verfügt über eine natürliche Wettbewerbs- und Leistungsbereitschaft und den Ehrgeiz, im Leben etwas zu erreichen. Er wird aber nur dann aktiv, wenn es sich in irgendeiner Weise für ihn lohnt. Das kann in materieller Form sein, oder auch etwas anderes zu bekommen, was ihm wirklich wichtig ist. Anders als das Sakralzentrum ist es aber kein Dauerbetriebsmotor. Wenn ein Ziel erreicht ist, braucht es eine Pause und Erholung. Wenn es sich übernimmt, drohen Herz- oder Verdauungsprobleme.
Das Egozentrum kann auch die innere Autorität Die 5 inneren Autoritäten sein, das kommt aber eher selten vor. Wenn das nicht der Fall ist, muss der eigentlichen inneren Autorität gefolgt werden, um zu erkennen, was man wirklich will. Sonst kann auch das definierte Ego sich für die falschen Ziele abrackern, was dann nicht zu wirklich befriedigenden Ergebnissen führt.
Das offene Egozentrum muss dagegen gar nichts beweisen. Für diese Menschen geht es nicht um Anstrengung und Leistung. Es geht nicht darum, etwas zu wollen und mit allen Mitteln ein bestimmtes Ziel zu erreichen, das meist gar nicht das eigene ist. Aber genau das ist das Nicht-Selbstthema im offenen Egozentrum. Diese Leute legen die Messlatte an sich selbst besonders hoch, sind überehrgeizig, laden sich ständig zu viel auf und versuchen ihren Wert zu beweisen, indem sie sich ganz besonders anstrengen. Meistens rackern sie sich dabei für die Interessen der anderen ab, und oft bekommen sie noch nicht mal eine angemessene Gegenleistung. Da auch das Selbstwertgefühl instabil ist, wird dieses immer weiter untergraben, je weniger es gelingt, etwas bestimmtes zu erreichen. Lernthema ist es hier aufzuhören, etwas Großartiges vollbringen zu wollen und den eigenen Wert von einem äußeren Erfolg abhängig zu machen.
Wurzelzentrum
Ist ebenfalls ein Motorzentrum. Es ist ein Druck- und Stresszentrum. Hier geht es um unseren existenziellen Überlebenskampf. In diesem Zentrum muss das getan werden, was notwendig ist, um die Existenz zu erhalten. Meist sind das Dinge, die uns nicht unbedingt Spaß machen oder Erfolg bringen.
Beim Definierten stellt dieses Zentrum eine hohe, adrenalingesteuerte Energie bereit, schwierige Lebenssituationen zu meistern. Diese Menschen stehen festverwurzelt im Leben, können souverän mit Druck und Stress umgehen und haben ein Urvertrauen, dass sie den Überlebenskampf schaffen können. Sie sind dazu prädestiniert, in stressvollen Berufen zu arbeiten, wie z.B. einer Zeitungsredaktion, der Marketingbranche, der Notaufnahme eines Krankenhauses usw., ohne Schaden zu nehmen.
Dieses Zentrum steuert unsere elementaren Grundbedürfnisse und erzeugt einen spezifischen Druck, der notwendig ist, um ein bestimmtes Bedürfnis zu befriedigen. Z.B. das Bedürfnis nach Nahrung, Kleidung, Obdach, nach beruflichen und materiellen Perspektiven, nach Ruhe und Rückzug ebenso wie nach Veränderung und Neubeginn, nach neuen Erfahrungen, danach einen Sinn in der Existenz zu finden, Hindernisse und Beschränkungen zu überwinden oder Dinge zu verbessern. Welches Bedürfnis und welcher Druck speziell das Thema ist, hängt wieder von der Qualität des Kanals ab, der das Wurzelzentrum aktiviert.
Druck und Stress sind also wichtige Antreiber für unsere Weiterentwicklung und Gesunderhaltung auf allen Ebenen. Wenn dieser Druck in Balance ist, fühlen wir uns vital und lebensfroh. Wenn wir zu viel Druck auf uns und unsere Umgebung ausüben, können wir aber auch Schaden anrichten.
Beim offenen Wurzelzentrum fehlt das Urvertrauen in die Bewältigung des Überlebenskampfes. Das führt zu einem sehr unsicheren Lebensgefühl, so dass der Fokus ganz auf Sicherheit liegt, statt z.B. etwas zu tun, was Freude macht. Diese Menschen sind außerdem nicht sehr stressfest, nehmen andrerseits permanent den Druck und Stress in ihrer Umgebung auf. Um diesen unangenehmen Druck loszuwerden treibt das in dauernde Eile und Hektik, es stellt sich das typische Hamsterrad-Gefühl ein. Oder Stress wird völlig ausgeblendet, was auch zu Problemen führen kann, wenn wichtige Dinge nicht rechtzeitig erledigt werden. Eine sehr stressvolle Umgebung ist für diese Menschen eine hohe gesundheitliche Belastung. Lernthema ist hier, sich vom Stress nicht überwältigen zu lassen, die Dinge im eigenen Tempo zu machen sowie die Prioritäten zu erkennen und von dem zu unterscheiden, was noch warten kann.
siehe auch Das Human Design System und seine Zentren – das Wurzelzentrum
Milzzentrum
Die Milz ist unser ältestes Überlebenszentrum und Sitz unserer Körperintelligenz. Dort finden wir unsere Ur-Überlebensinstinkte und -ängste. Auch unser Immunsystem ist hier angesiedelt, es geht um unsere Gesundheit und unser körperliches Wohlbefinden, um die Fähigkeit, sich gegen Außenreize aller Art, die für uns schädlich sind, zu verteidigen. Das Zentrum kann bei allen Typen Die 4 Grundtypen außer dem Reflektor definiert sein, es kann auch die innere Autorität Die 5 inneren Autoritäten darstellen, wenn das Sakral- und Emotinalzentrum offen sind.
Menschen mit definierter Milz haben Zugang zu einem spontanen inneren Wissen, sie erkennen instinktiv im Augenblick was richtig oder falsch für sie ist. Das schützt sie nicht nur verlässlich vor phyischen Gefahren, sondern sie können sich in allen Lebensbereichen konsequent gegen das abgrenzen, was nicht passend ist für sie. Da sie sich auch alleine wohl und sicher fühlen im Leben, macht sie das ziemlich unabhängig von anderen.
Sie verfügen auch über eine robustere Gesundheit als eine offene Milz. Aber diese Alarmglocken zeigen sich nur als eine sehr feine innere Stimme, als eine Eingebung oder Ahnung. Diesen Impuls wahrzunehmen erfordert eine hohe Wachsamkeit, da er nur einmal kommt und leicht überhört werden kann. Die Gefahr ist, wenn hier dem Verstand gefolgt wird.
Da die Wahrheit für einen Milz-definierten Mensch im Augenblick liegt, kann es schwierig sein, längerfristige Pläne zu machen. Daher sollten sie sich möglichst wenig festlegen und Entscheidungen kurzfristig treffen.
Wenn das Zentrum offen ist, fehlt ein verlässliches Gefahrenwarnpotential. Diese Menschen sollten keine spontanen Entscheidungen treffen, sie können sich nicht auf ihren Instinkt oder ihre Intuition verlassen. Auch das Immunsystem arbeitet nicht verlässlich. Daher müssen sie sehr sorgsam mit ihrer Gesundheit umgehen, in allen Bereichen auf die beste Qualität achten und keine unnötigen Risiken eingehen. Waldspaziergänge und sanfte Medizin können hier sehr wohltuend sein. Da sie sich alleine nicht wohl und sicher fühlen im Leben, ist die größte Falle, in schädliche Abhängigkeiten zu geraten und den falschen Menschen zu vertrauen. Lernthema ist hier, dass körperliches Wohlbefinden keine Basis für Entscheidungen ist oder dafür, jemandem zu vertrauen.
siehe auch Das Human Design System und seine Zentren – das Milzzentrum
Selbst- oder G-Zentrum
Dieses Zentrum beherbergt unser Selbst, unsere Identität. Es zeigt die Richtung in unserem Leben und ist Sitz einer überpersönlichen Liebe. Es kann auch die innere Autorität Die 5 inneren Autoritäten sein, wenn das Sakral-, Emotional-, Milz- und Egozentrum offen sind, daher ist das nur für Projektoren Die 4 Grundtypen möglich.
Dieses Zentrum ist außerdem Sitz des magnetischen Monopols Dualität, dieser zieht all das in unser Leben was zu uns gehört und bestimmt, wann wir wo sind. Wenn es definiert ist, haben diese Menschen zwar eine sehr spezifische, festgelegte Identität und Richtung und können damit auch zum Richtunggeber für andere werden. Aber sie können die Richtung in ihrem eigenen Leben nicht willentlich steuern. Denn unser Bewusstsein bzw. unser Verstand ist nur der Fahrgast im Vehikel unseres Körpers, welcher vom Magnetischen Monopol als dem Fahrer gesteuert wird. Insofern können wir uns unser Schicksal nicht aussuchen, wir können auf den Fahrer keinen Einfluss nehmen. Das, was uns sicher navigiert, sind einzig unsere Strategie und innere Autorität. Das führt uns an die Orte, zu den Menschen und Aufgaben, die zu uns gehören.
Wenn das Zentrum offen ist, kann ein Gefühl von Orientierungslosigkeit vorhanden sein. Diese Menschen können nie wissen wer sie eigentlich sind oder wo es langgeht im Leben. Daher suchen sie Sicherheit, indem sie sich an Dinge oder Menschen klammern, die ein Identitätsgefühl vermitteln. Lernthema ist hier, offen und flexibel zu bleiben für Veränderungen. Aufgrund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit können sie überall leben, alles tun, alles sein, mit vielen unterschiedlichen Menschen befreundet sein, viel interessantes erleben, viel dabei lernen, indem sie sich einfach dem Strom des Lebens hingeben. Ein wesentlicher Schlüssel, um die richtigen Menschen und die richtige Ausrichtung zu finden, sind Orte, an denen sie sich wohlfühlen.
Kehlzentrum
Die Kehle ist ein Manifestationszentrum. Hier wird Energie umgesetzt in Handlung und/oder Kommunikation. Dadurch wird etwas sichtbar in der Welt und kann eine Auswirkung haben. Menschen, bei denen die Kehle mit einem Motorzentrum verbunden ist, wie beim Manifestor oder manifestierenden Generator, haben die Fähigkeit, jederzeit wirksam aus sich selbst heraus handeln zu können. Bei allen anderen Typen ist das nicht möglich, sie sind dafür auf andere Menschen angewiesen. Effektive Handlung ist daher immer nur zeitweise möglich.
Der/die Kanäle, die das Kehlzentrum aktivieren, legen die spezifische Art des Handlungs- und Kommunikationspotentials fest und damit entsprechend, wie jemand in Erscheinung tritt, was aus ihm werden kann, was er erschaffen kann. Diese Menschen ziehen auf eine natürliche Weise die Aufmerksamkeit auf sich. Da wir unter einem hohen gesellschaftlichen Druck stehen, unser Leben aktiv zu gestalten, verleitet das zu initiativen Handlungen, die meist in eine falsche Richtung und zu uneffektiven Ergebnissen führen. Ein hoher Sprechdruck kann dazu verleiten, zu viel und zum falschen Zeitpunkt zu reden, was sich ebenfalls kontraproduktiv auswirken kann. Daher muss sich auch eine definierte Kehle von Strategie und Autorität leiten lassen, um wirklich ihr volles Potential zu entfalten.
Menschen, bei denen das Zentrum offen ist, sind besonders anfällig dafür, sich unter Druck setzen zu lassen zu handeln und zu sprechen. Was dazu führen kann, dass der Fokus ganz auf Handlung und Kommunikation liegt. Dann läuft man jeder Handlungsmöglichkeit hinterher, macht bei allem mit, hängt sich an die falschen Menschen, um nur irgendwie in die Pötte zu kommen, und bringt letztlich Dinge hervor, die einem gar nicht entsprechen. In dem verzweifelten Bemühen, bemerkt zu werden, werden sie zum Dauerquatscher, was oft auch nicht gut ankommt. Lernthema ist hier, zu warten, bis man zum Sprechen aufgefordert wird und bis sich eine geeignete Handlungsmöglichkeit ergibt. Und sich ansonsten ganz entspannt zurückzulehnen und das Umfeld zu beobachten.
Ajna-Zentrum
Das Ajnazentrum ist ein Denkzentrum, es bildet zusammen mit dem Kopfzentrum unseren Verstand. Hier findet die Auswertung aller Informationen statt, die wir aufnehmen, ein Bemühen zu verstehen und Antworten zu finden, was zu einer bestimmten Meinungs- und Konzeptbildung führt. Wenn das Zentrum definiert ist, sind die Denkvorgänge sehr spezifisch und festgelegt, entsprechend dem/der Kanäle, die das Zentrum aktivieren. Dieser Verstand ist immer aktiv und kann andere Menschen beeinflussen mit seinen Denkinhalten.
Wenn das Ajna mit dem Kehlzentrum verbunden ist, befähigt es dazu, jederzeit die eigenen Gedanken auszudrücken. Initiativ zu sprechen ist jedoch kontraproduktiv. Auf Einladung zum Sprechen zu warten ist eine Voraussetzung, dass der andere wirklich interessiert ist an dem, was man zu sagen hat und die Kommunikation erfolgreich sein kann.
Bei gleichzeitig offenem Kopfzentrum kann zeitweise ein hoher mentaler Druck entstehen durch Fragen oder Zweifel von Außen. Auch eine Tendenz, über Dinge nachzudenken, die nicht wichtig sind für das eigene Leben. Diese offenen Fragen können stark verunsichern und zu einer Entscheidungsunfähigkeit führen. Hier hilft es zu verstehen, dass der Verstand keine Entscheidungsinstanz ist. Korrekte Entscheidungen zu treffen ist immer möglich, unabhängig davon, ob Fragen beantwortet werden können oder nicht.
Wenn das Ajnazentrum offen ist, ist immer auch das Kopfzentrum offen. Dieser Verstand wird stark von Außen beeinflusst und unter Druck gesetzt. Man denkt so wie die Umgebung, und das kann sich entsprechend immer wieder ändern, so dass sich auch die Betrachtungsweise immer wieder gravierend ändern kann. Diese mentale Inkonsistenz kann zu einer großen Unsicherheit führen, zu dem Gefühl, dumm zu sein, weil kein konstanter mentaler Fokus da ist. Um das zu kompensieren, werden besonders rigide bestimmte Überzeugungen vertreten. Lernthema ist hier, geistig offen und flexibel zu bleiben für alle geistigen Richtungen und dadurch die eigene Intelligenz zu entwickeln. Statt sich auf eine bestimmte Sichtweise zu fixieren, eine neutrale Beobachterposition einzunehmen und eine Beurteilungsfähigkeit zu entwickeln, was mental von Bedeutung ist und was weniger.
Kopfzentrum
Das Kopfzentrum ist ein Druckzentrum, nämlich der Druck zu denken. Der Druck wird erlebt als Inspiration oder Verwirrung. Das führt zu einer permanenten mentalen Aktivität, sich mit Fragen, Zweifeln und Problemen zu beschäftigen, um Antworten, Lösungen und Sinn zu finden. Wenn das Kopfzentrum aktiviert ist, ist immer auch das Ajnazentrum aktiviert. Das ist ein hochaktiver Verstand, der auch immer irgendwie beschäftigt werden muss. Diese Menschen fühlen sich i.d.R. stark zu intellektuellen Themen hingezogen. Dieser Verstand kann aber auch zu einer Geisel werden, kann zu verschiedenen mentalen Problemen führen wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit usw., insbesondere wenn er zu ernst genommen wird.
Menschen mit einem aktiven Verstand üben einen starken geistigen Einfluss auf ihre Umgebung aus, können andere inspirieren und dazu anregen, über bestimmte Dinge nachzudenken. Wichtig ist, dem Verstand keine Autorität über das eigene Leben zu geben, das gilt für den offenen genauso wie für den definierten Verstand. Er ist unsere Unterhaltungsabteilung, unser Kopfkino, aber er hat nichts mit unserem wahren Leben zu tun. Dieses wird gesteuert über unsere Strategie und innere Autorität.
Nur für mentale Projektoren ist er ein Werkzeug, um zu den richtigen Entscheidungen zu finden Die 5 inneren Autoritäten. Mit unserem Verstand können wir aber zu einer äußeren Autorität für andere werden, können andere lehren und leiten, aber nicht unsere eigenen Probleme lösen. Wir können anderen bewusst dienen mit unserem Verstand, oder uns zum Instrument der Interessen der anderen machen lassen. Denn der Nicht-Selbst-Verstand bedient immer unsere offenen Zentren, also die Themen, um die es nicht geht in unserem Leben.
Kurzes Keynoting der Zentren
Die grundlegendenden Themen in den Zentren beginnen mit der zentralen Fortpflanzungs- und Schaffenskraft, welche auf das Leben reagiert. Je nach Aktivierung reagiert sie z.B. auf den Druck von Grundbedürfnissen, welche dem Erhalt unserer Existenz dienen. Oder sie dient als Reaktion auf ein spontanes, instinktives Wissen unserem Überleben und Wohlbefinden. Oder sie führt aus der Reaktion zur richtigen Ausrichtung im Leben, was zu mehr Leichtigkeit, Erfolg und Authentizität führen kann. Einen großen Unterschied macht es auch, ob wir der emotionalen Welle zwischen Lust und Schmerz unterliegen, die einerseits dem Leben Intensität und Tiefe verleiht, andererseits zu einer sehr emotional gefärbten Wahrnehmung führt. Weshalb spontane Entscheidungen tabu sind. Dann haben wir ein bestimmtes Potential, wie wir in der Welt in Erscheinung treten und eine Auswirkung haben können mit unseren Worten und Taten. Und wir verfügen über einen Verstand, der aus dem Druck der Inspiration zu bestimmten Denkprozessen anregt, die sinnfindend, logisch oder mutativ sein können. Die Gedanken sind bekanntlich frei, der Verstand kann alles denken, auch das Verrückteste, aber eines kennt er nicht, nämlich unsere Wahrheit. Deshalb kann der Verstand nie eine Entscheidungsinstanz sein.